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Schubladen:

Playlist: Socially Distant Dance Party for Introverts who have the same taste in music as me – so basically, just myself.

Freunde. Insbesondere diese, die zum ersten Mal in eine Home-Office-Situation geraten sind. Da die Ausgangsbeschränkungen jetzt in die absehbare Verlängerung gegangen sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass viele von Euch zum ersten Mal in dieser Periode (vielleicht sogar jemals?) an diesem besonderen Zeitpunkt ankommen. Welcher Zeitpunkt? Nun. Der Zeitpunkt, in dem Euer gesamtes Bewusstsein dabei erwischt, wie es sich in die Zehen verlagert, die sich am Teppich festkrallen und „BEWEG. DICH.“ flüstern, der Zeitpunkt, an dem Ihr das Fenster öffnet und einfach nur herausstarrt. Es ist (noch? hoffentlich?) kein Lagerkoller, sondern die Realisation, dass Ihr nicht wisst, wann genau Ihr zuletzt draußen wart und wieso und: dass es Euch nicht per se stört.

 

Dann passiert es.
Ihr macht Musik an und was dann passiert, bleibt nur zwischen Euch und Euren vier Wänden.
Sie schweigen, denn sie waren schon (viel, viel zu oft) Zeugen Eurer autoerotischen Streicheleien und sind vermutlich entspannt, dass Ihr nun – aus Mangel eines besseren Wortes – tanzt.
Tanzen – lasst Euch da nichts anderes einreden – kann ganz ohne Körperlichkeit passieren. Doch wenn die Muskeln nach Bewegung schreien – es bleibt zwischen Euch und den Wänden.

 

Ich trete mit dieser Playlist nicht an, Geschmack zu beweisen. Soweit zum Offensichtlichen. Jeder mit elitärem Musikgeschmack und „Da ist Hall auf der Aufnahme, das ist kein Indie!“-Attitüde darf gerne seine B-Seiten-EP-Mp3s vom geheimen FTP-Server laden und auf seinem (würde gendern, ist aber sowieso ein Mann) Minidiscplayer hören und so Spaß haben.

Die Mischung besteht aus persönlichen Klassikern, alten Neuentdeckungen, neuen Versionen alter Kamellen, vielen alten Männern, zu viel basalem Rock und Kitsch, offensichtlich situativer Komik durch die Titel – das gewinnt alles keine Preise. Die Liste ist also sehr ich.

Mit 74 Songs und viereinhalb Stunden Laufzeit sollte aber selbst bei viel Skipperei ein wenig Spaß für alle dabei sein. Ob Ihr also wild herumtobt, mit dem Fuß wippt, auf der Couch liegt und nur mit den Lidern klimpert oder nach einem kurzen Blick auf die Songs lieber Die Amigos hört und dazu Spaß habt – habt ihn. Macht Euch im Homeoffice und im Leben ab und an einfach Zeit für Musik.

It’s just a ride.

Disclaimer: In der Playlist finden sich auch Tracks des vor langer Zeit verstorbenen Comedians Bill Hicks. Sein Humor ist zu circa 60% sehr gut, zu 40% sehr mies gealtert. Der erste Track ist leider genau in der Mitte, be warned here be dragons.

Spendiert mir gerne eine Tasse Tee auf Ko-fi – müsst Ihr aber nicht.

 

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